Impulsis Schule

Wilhelm Busch hat es trefflich gereimt: «Stets findet Überraschung statt. Da, wo man’s nicht erwartet hat.»

Überraschung: Dazu lassen sich viele gute und weniger gute Sprichwörter und Worte grosser und kleiner Persönlichkeiten zitieren. Bei uns in der Impulsis Schule verzichten wir darauf. Es schien uns, dass es nicht nötig sei, philosophisch zu werden ob des einfachen Umstands, dass gestern nun mal nicht heute ist. Und heute nicht morgen.

So dachten wir jedenfalls bis vor kurzem. Nun sind wir aber eines Besseren belehrt worden. Und das ging so:

Auf den Schulbeginn 2019/20 trat ein neues Konzept für unser Motivationssemester und damit auch für die Impulsis Schule in Kraft: Weniger Lektionen, die uns für unsere Arbeit zur Verfügung stehen, ein weiterer, grosser Schritt in Sachen Individualisierter Unterricht, ein (fast) ganz neues Team, zusätzliche Schulräume und ein Arbeitszimmer für unsere Kursleitenden, verschiedene personelle Wechsel im Umfeld der Schule – die Liste liesse sich erweitern.

Soweit, so gut, so «normal» sagten wir uns. Dann aber begann, wie für viele Andere auch, die intensive und dynamische Zeit im März und den Monaten danach bis zum Schuljahresende. Und so stand auch bei uns das Wort «Überraschung» plötzlich ganz oben auf der Liste der häufig genannten Wörter.

Zuerst galt es ganz schnell herauszufinden, wie man eine Schule schliesst, sie vom Präsenzunterricht zum Fernunterricht umfunktioniert, wie man als Team per Videotreffen zusammenarbeitet, wie man die Schüler und Schülerinnen überhaupt erreicht. Denn die technischen Herausforderungen an unserem Ende der Kommunikation, die konnten wir bald einmal meistern. Aber dass von unseren Schülern und Schülerinnen doch recht viele keinen eigenen Computer besitzen und dem Unterricht per Handy – wenn dieses den Betrieb nicht gerade verweigerte – folgen mussten, das hat alle Beteiligten in eine steile Lernkurve geschleudert, die dank viel Kreativität auch genommen worden ist.

Kaum in diesem Neuland der Bildschirmkontakte angekommen, ging es auch schon wieder weiter: Präsenzunterricht ja, aber gemäss Schutzkonzept nur mit 5 Personen pro Zimmer. Konkret hiess das, einen Halbklassenunterricht zu erfinden für den letzten Schulmonat vor den Sommerferien. Dann wurde diese Regel aber schon bald wieder fallen gelassen und irgendwie war mehr erlaubt, aber dann halt doch nicht, weil mit den geforderten Abständen die beiden Schulzimmer nicht voll genutzt werden konnten.

So endete das alte Schuljahr.

Das neue liess uns aber kaum Zeit zum Atemholen. Denn nun ging es darum, das nächste Rätsel zu lösen: Wie kann man ein Schuljahr planen mit allem organisatorischen Drumherum, wenn man keine Ahnung hat, was dann Ende August, wenn der Unterricht wieder losgeht, gelten wird? Szenarien, Szenarien, Szenarien – bis man das Wort nicht mehr hören mag. Aber in der Sache waren wir erfolgreich: Es ist uns gelungen, machbare Lösungen so zusammen zu tragen, dass wir planen konnten und nun gestartet sind ins neue Schuljahr.

Ein ganz herzliches und grosses Dankeschön allen, die mit Ideen und Tatkraft beim Planen, Organisieren und Umsetzen zum guten Gelingen unseres Unterrichts beigetragen haben!

Nik Ostertag, Schulleiter Impulsis Schule